Der Römertopf besteht aus Ton, also einem ziemlich luftigen Baustoff. Durch das Einweichen des Römertopfes vor dem Gebrauch laufen die Poren des Tons mit Wasser voll. Dieses Wasser ist das Geheimnis. Erwärmt sich das Wasser nämlich, so bildet sich eine milde Dunstschicht sowohl außerhalb um die Form, als auch im Inneren vom Römertopf. Dies leitet die natürliche Garung ein. Braten erhalten eine Kruste ohne auszutrocknen! Eintöpfe und Aufläufe lassen den Geschmack aller Inkredenzien vollkommen verschmelzen. Suppen verdunsten nicht einfach.
Wenn das mal keine Empfehlung für den Römertopf ist!
Was muß man beim Römertopf beachten?
Wie schon erwähnt muß der Römertopf vor dem Gebrauch gewässert werden. Dazu legt man einfach den Deckel des Römertopfs in den Topf, und selbigen ins Spülbecken, welches man mit Wasser volllaufen lässt, bis der Topf samt Deckel bedeckt sind. Dieses Arrangement belässt man so für ca. 20min. Dann nämlich sind die Poren gut gewässert.
Einzige Ausnahme: beim Brot backen mit dem Römertopf wird dieser nicht gewässert!
Nach dem Garen muss der Römertopf natürlich wieder sauber gemacht werden, was tunlichst nicht in der Spülmaschine erfolgen sollte. Vielmehr reichen einfach heißes Wasser und eine Bürste. Ein bisschen Spülmittel kann auch dazu, das tut dem Römertopf nicht weh! Niemals aber sollte man den Römertopf mit Scheuermitteln ausreiben, denn dadurch verstopfen die Poren und der Römertopf stirbt.
Ich weiß: Römertopf selbst schreibt, dass ein Römertopf auch in der Spülmaschine gereinigt werden kann. Ich kann das nicht bestätigen, denn ich habe es nie ausprobiert. Das Risiko eines Temperaturschocks im Inneren der Spülmaschine und einem resultierenden Römertopf-Puzzle als Ergebnis ist mir zu hoch. Ein Römertopf in der Spülmaschine – PAH! Wenn Sie Ihren Römertopf lieben (und das werden Sie), dann können Sie den Römertopf auch von Hand spülen.
Hilfe – mein Römertopf war hellbraun beim Kauf und jetzt ist er so komisch verfärbt? Ist mein Römertopf krank?
Nein – ist er nicht. Diese Verfärbung ist ein ganz normales Verhalten für einen Römertopf. Also nur ruhig Blut.
Möchte man ganz besonders lieb zu seinem Römertopf sein, so gönnt man ihm so nach 100 Einsätzen eine Generalreinigung: 30min den Römertopf kochen! Jawohl. Dadurch werden die Poren ordentlich durchgespült und völlig frei und atmungsaktiv. Danach fühlt sich Ihr Römertopf wie neugeboren.
Benutzt man den Römertopf ausnahmsweise mal nicht, so lagert man ihn einfach mit ineinandergelegten Hälften an einem luftigen Ort.
Wie kann man einen Römertopf sicher töten?
Indem man ihn so richtig schön heiß aus dem Backofen nimmt und dann auf eine kalte Unterlage stellt. Es ist brillant wie springender Ton klingt. Sollten Sie also an einer langen Lebensdauer ihres Römertopfs interessiert sein, stellen Sie ihn immer auf ein Tuch oder ein Holzbrett.
Eine wesentlich unelegantere Methode ist das “Fallen lassen”, weshalb an dieser Stelle nicht genauer darauf eingegangen wird.
Ok – ich brauche Rezepte.
Na dann – viel Spaß mit meinen Rezepten für den Römertopf. Viel sind es noch nicht, aber es werden stetig mehr. Die, welche ich hier notiere, sind alle persönlich ausprobiert und können ohne Umschweife empfohlen werden.
Eigentlich keine Frage zur Pflege, sondern zur Benutzung: Fast alle Rezepte empfehlen Ober- und Unterhitze. Mein Backofen hat nur einen Brenner unten. (Gas, nicht elektrisch.)
1. Gefährdet dies den Topf? (In dem Sinne, daß er zerspringt, weil die Hitze einseitig ist.)
2. Wie kann ich trotzdem eine gebratene Kruste erreichen? (So weit ich das richtig verstanden habe, erreicht man das durch Abnehmen des Deckels, so daß die Hitze von oben kommende Hitze das Fleisch anbraten kann. Bei mir kommt die Hitze aber nur von unten.)
Hallo Eugen,
da stellst du mir in der Tat eine interessante Frage, die ich so ohne weiteres gar nicht auf die Schnelle beantworten kann. Ich schau mal ob ich nicht irgendwo in den Weiten des Webs einen ambitionierten Untergasofenkoch auftreiben kann, der mit Römertöpfen arbeitet. :) Oder konntest du bereits eine Lösung finden? Ich wäre höchst erfreut, davon zu erfahren.
Liebe Grüße vom Bodensee
Jörg
Es ist nun etwas Zeit vergangen und ich habe mir langsam-langsam etlich Töpfe, manche von Römer, manche von anderen Herstellern.
Bei uns (in Siebenbürgen, bzw. in ganz Rumänien) sind die meisten (oder zumindest viele) Herde noch aus kommunistischer Produktion, diese haben unten einen langgezogenen Brenner und dann Roste oder Backbleche die man in Schienen auf verschiedene Höhe einschieben kann. (So langsam werden diese Herde durch moderne abgelöst, aber bis vor noch wenigen Jahren galten sie als der Standard und sind noch immer weit verbreitet.)
Da niemand mir eine Antwort geben konnte, habe ich einfach riskiert und siehe da es hat alles wunderbar funktioniert. Keines der Töpfe hat Schaden genommen und das Essen ist in allen was geworden. (Wobei manche Töpfe sich weniger gut mit Wasser vollsaugen, Römer hat den Ton wohl am besten ausgewählt.) Ich stelle den Topf auf die 2. Schiene, das ist ca. 15cm von dem Brenner (dazwischen ist noch ein Blech, der Boden des Herdes), oben bleiben dann noch 5-8 cm Platz. Bei größeren Töpfen kommen diese aber auf die unterste Schiene, sonst würden sie nicht in den Herd passen. In diesem Fall gibt es dann nur noch ca. 5 cm Bodenfreiheit. Aber auch so ist nichts passiert und ich konnte keinen Unterschied beim Essen bemerken.
Luftumwälzung hat der Herd übrigens nicht.
Na das nenne ich doch mal gut beraten,überhaupt wenn man erst ein Neuling auf diesem Gebiet ist.
Günter