Rinderbraten im Römertopf

Rinderbraten gelingt im Römertopf fast wie von selbst. Die Vorbereitungen sind schnell abgeschlossen und den ganzen Garprozess übernimmt dann der Ofen. Das Ergebnis ist ein saftiger Rinderbraten. Aus den Rinderbraten-Beigaben läßt sich zudem eine sehr schmackhaften Soße kochen, die zusammen mit Kartoffeln oder Nudeln oder Spätzle das Festmahl komplettiert.

Die Zutaten

  • ca. 1kg Rinderbraten (Schmorbraten)
  • 2 Zwiebel
  • 200ml Rotwein
  • 200ml Brühe
  • 2 mittelgroße Karotten
  • 2 Tomaten
  • 3TL Salz, 2TL Pfeffer
  • 1 Stange Lauch
  • 1 halbe Sellerie-Knolle
  • 1 Zitrone
  • 5 Streifen durchwachsener Speck

Für die Beize

  • 4 EL Öl
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 2 Rosmarin-Zweige

Das braucht man …

Fangen wir an und kochen wir einen …

Rinderbraten im Römertopf

Wir legen den Rinderbraten ein

Wenn wir es ganz genau anfangen möchten, dann beginnt unser Römertopf-Rinderbraten sein Leben bereits zwei Tage vor seiner Vertilgung. Dann nämlich legen wir ihn in einer Beize ein. Das klingt so ein wenig nach Holzverarbeitung; ist jedoch ganz einfach: Wir nehmen so 3-4 EL Öl, Pfeffer, Knoblauch und ein paar Spitzen von Rosmarin-Zweiglein. Diese Zutaten mischen wir in einer kleinen Schüssel zusammen und reiben damit den Rinderbraten ein. Den Braten legen wir dann in einen Gefrierbeutel, kippen den Rest der Beize dazu, verschließen ihn und lassen den Rinderbaten für 2 Tage im Kühlschrank verschwinden.

Das lange Einlegen macht den Rinderbraten mürbe. Das Fleisch wird später zarter und bekömmlicher. Wer es schnell mag kann die Zeit auch auf 2 – 3 Stunden reduzieren und nur Öl nehmen. Das Ergebnis ist dann aber nicht ganz so gelungen.

Der Römertopf sollte zunächst mindestens 1/2 Stunde eingewässert werden. Sonst kann es passieren, dass man ein recht kurzes Vergnügen mit dem Teil hat. Zum Wässern lasse ich ein Spühlbecken mit kaltem Wasser volllaufen und versenke dann den Römertopf (ja – samt Deckel!) darin.

Das Gemüse muss bearbeitet werden …

In der Zwischenzeit widmen wir uns dem Gemüse. Der Lauch wird ausgiebig gewaschen. Schau ruhig zwischen die Blätter – da verstecken sich mitunter ganze Äcker! Anschließend schneidest du den Lauch in dünne Scheiben und lagerst diese in einer Schüssel.

Die Zwiebeln werden geschält, gewaschen und in Würfel geschnitten. Ab in die Schüssel damit. Die Tomaten waschen wir, schneiden mit einem Gemüsemesser den Strunkansatz heraus und vierteln die Tomaten. Die Tomaten wandern dann auch in die Schüssel. Sellerie muss man schälen. Also schälen wir und schnitzen dann kleine Selleriewürfel. Wie bitte? Also paß auf: Du schneidest das geschälte Selleriestück in Scheiben, die Scheiben in Stifte und … die Stifte in Würfel. Mit etwas Übung bekommst du so in kurzer Zeit ganze Sellerieknollen kurz und klein.
Und fast hät ich es vergessen: Die Karotten werden geschält, gewaschen und nach der eben beschriebenen Sellerie-Kurz-und-Klein-hack-Methode ebenfalls in Würfel verwandelt.

Tipp: Das Zerkleinern größerer Gemüsestücke geht wirklich, wirklich sehr einfach mit einem Kochmesser. Ich muss das immer “beweisen”, wenn man mir das nicht glaubt. Viele Home-Köche haben offenbar immer noch Skrupel zu großen Messern zu greifen und würgen sich mit kleinen Gemüseschälmessern einen ab. Das Kochen mit Kochmesser ist viel angenehmer und leichter!

An dieser Stelle empfehle ich auch gleich die Herstellung der Brühe, damit diese nicht superheiß in den kalten Römertopf gekippt wird, was zu einem schnellen Ableben des Römertopfes führen kann. Optimalerweise mache ich dazu mit einem Wasserkocher Wasser warm (wer hätte das gedacht!) und nehme die Hilfe eines häuslichen Messbechers in Anspruch, indem ich diesen mit 400ml heißen Wasser fülle und dieses mit 2 gehäuften Teelöffeln Instantbrühe verunreinige. Auch dieses Gefäß wartet nun darauf, dass der Römertopf genügend gewässert ist.

Rotwein … nicht ungeprüft verwenden!

Dann ist der große Moment gekommen: der erste große Moment! Wir öffnen den Rotwein und kosten diesen.

Der zweite große Moment folgt sofort und besteht darin, den Rinderbraten aus seiner Beize zu befreien. Dazu entnimmst du den Rinderbraten dem Gefrierbeutel, legst ihn auf das Schneidebrett und tupfst ihn mit Küchenkrepp trocken. Salz und Pfeffer finden ihren Weg an den Braten. Am Besten mischt du Salz und Pfeffer auf einem kleinen Teller und reibst dann den Braten mit dem Gewürzgemisch ein.

Befördere eine Pfanne auf den Herd und mache etwas Öl darin heiß. Wenn das Öl heiß ist, brätst du den Rinderbraten von allen Seiten kurz an. Alle Seiten müssen zumindest eine leichte bräunliche Färbung aufweisen. Damit schließt du die Poren des Rinderbratens und versiegelst ihn auf diese Art und Weise. Der Bratensaft im Inneren des Rinderbratens kann so nicht einfach austreten.

Der Rinderbraten wird im Römertopf gegart

Unser Römertopf hat in des genug gebadet. Lege den Rinderbraten in den Römertopf und brate den Speck in der Pfanne kurz an. Rinderbraten raus aus der Pfanne, Speck rein. Wenn der Speck leicht glasig ist, nimm ihn aus der Pfanne und drappierst ihn auf dem Rinderbraten. Drücke den Saft der Zitrone über dem Braten aus. Sammele die Zitronenkerne wieder heraus. ;-) Anschließend verteile das Gemüse um den Braten und über den Rinderbraten. Kippe eine Tasse von der Brühe und eine Tasse vom Rotwein hinein. Keine Bange – mittels mehr Brühe und mehr Rotwein stellen wir nachher noch genügend Soße her!
Für den Moment reichen die Mengen – wir wollen den Rinderbraten ja nicht ertränken!

Verschließe den Römertopf. Stelle den Römertopf in den NICHT VORGEHEIZTEN Ofen. (Ich wundere mich immer wieder, warum ich den inneren Drang verspüre, auf diesen wichtigen Punkt in schreienden Großbuchstaben hinzuweisen. Verzeih mir bitte.)
Stell den Ofen auf 220°C Ober-Unterhitze. Für 2,5 Stunden sagst du dem Rinderbraten im Römertopf jetzt Lebewohl. Oder Garewohl, sozusagen.

Optional kannst du so nach 60 – 90min ein wenig Brühe nachkippen. Du musst aber nicht.

Ok … ist schlimm, so plötzlich gar nichts mehr zu tun zu haben, nicht wahr?

Beilage für den Rinderbraten aus dem Römertopf …

Du kannst dich natürlich auch dem Drumherum widmen. Möchtest du Salzkartoffeln zum Rinderbraten machen, kannst du dir die Zeit mit Kartoffelschälen vertreiben. Kalkuliere die Zeit am Besten gleich so ein, dass die Kartoffeln etwas nach dem Rinderbraten fertig sein werden. Also die 150min + 10min Zugabe.
Machst du ggf. nur Nudeln dazu (was auch geht), dann hast du jetzt mehr Zeit, um dich anderen schönen Dingen zu widmen.

150min gehen auch mal zu Ende und der Rinderbraten ist im Römertopf jetzt so weit gediehen, dass das Fleisch fast schon beim bloßen Ansehen auseinanderfällt. Der Römertopf kommt aus dem Ofen. Er sollte idealerweise auf keiner kalten Fläche abgestellt werden; also nimm bspw. ein Küchenbrett oder ein Geschirrtuch als Unterlage. Der Rinderbraten wird aus der Soße rausgenommen und kurz auf einem Teller zwischengelagert.
Schnell ist ein Topf sowie ein großes Küchensieb organisiert. durch letzteres schüttet man die Soße in ersteren rein. Das Fleisch kommt nochmal in den nun leeren Römertopf der jetzt ungeschlossen führ etwa 10min in den Ofen wandert. Das gibt dem Rinderbraten ein knuspriges Äußeres!

Die richtige Soße zum Rindsbraten

Für die Soße kannst du zwei Wege einschlagen:

  1. Du passierst den Siebinhalt – also das Gemüse durch das Sieb.
    Mit einer Gabel drückt man den Inhalt gegen das Sieb und gewinnt so wertvolle Inhaltsstoffe für die endgültige Soße. Das geschieht idealerweise über dem Topf mit der Soße!
  2. Du pürrierst einfach alles mit dem Pürierstab. Das geht! Ok – du musst den Speck vorher rausgenommen haben. Aber der Rest läßt sich wunderbar pürrieren.

Wenn gefühlt zuwenig Soße entstanden ist, dann strecke die vorhandene Soße mit weiterem Rotwein und der Brühe. Achte darauf, dass die Soße richtig aufkocht, damit der Alkohol des Weins auch das Weite sucht.

Der Topf mit der Soße wird noch erhitzt, die Soße mit Mehl angedickt und aufgekocht und ….. fertig!

Fazit: Ein wunderbarer Rinderbraten im Römertopf. Man kann fast nichts verkehrt machen. Das Fleisch ist saftig und absolut lecker. Schon allein für dieses Rezept lohnt die Anschaffung eines Römertopfs. BTW: Winken Sie doch mal mit dem sprichwörtlichen Zaunpfahl Römertopf … der Römertopf ist als Geschenk wieder stark im kommen!
Noch besser: Verschenken Sie einen Römertopf und legen Sie dieses Rezept gleich mit dazu. :-)

Veröffentlicht von

Jörg

Mein Name ist Jörg Dutschke und Roemertopf-Rezepte.de ist nur eine von verschiedenen Kochrezept-Seiten, die ich betreibe. Neben dieser Seite mit Rezepten für den Römertopf, widme ich eine dem Kochen mit dem Schnellkochtopf, auf der aber auch ohne Schnellkochtopf gekocht wird.. Allen Rezepten auf meinen Seiten ist eine Sache gemein: Ich habe sie alle selbst gekocht und in - leider - epischer Länge notiert. Denn neben dem Kochen machen mir das Basteln von Webseiten sowie das Schreiben an sich sehr viel Spaß!

2 Gedanken zu „Rinderbraten im Römertopf“

  1. Hallo Jörg,
    auf meiner verzweifelten Suche “was könnte ich denn mal kochen” bin ich mehr zufällig auf deine Seite gestoßen. Ich fing schon beim Lesen an zu sabbern, holte den lange vernachlässigten Römertopf aus dem Schrank und ließ ihn in den letzten 4 Tagen erst den Hackbraten, dann den Schweinebraten und zu guter letzt den Rinderbraten herstellen. Das Fleisch fand ich ein bißchen trocken, was aber wohl auf die Qualität (Supermarkt) schließen lässt. Die beiden mitessenden Männer hatten nix zu meckern – haben still und andächtig ungewöhnlich große Mengen vernichtet. Die Saucenherstellung war einfach. Gemüse und Brühe in den Mixer und fertig. Geschmack erstklassig und ohne jede Zugabe von Convenience. Das Rindfleisch habe ich aus Zeitgründen nur 24 Stunden beizen können. Olivenöl mit Knoblauch, Pfeffer und italienische Kräuter (Rosmarin war leider nicht vorhanden.) Alles in allem – sehr schöne Rezepte, die bei mir eine heftige neue Liebe zum Römertopf geweckt haben.

  2. Hallo Jörg,
    erstmal danke für die Tipps per Mail.
    Der Braten war wirklich lecker und sehr saftig, es hat allen geschmeckt. Auch die Soße war wirklich wunderbar.
    5 Punkte für dieses Rezept.

    Gruß
    Andrea H.

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